Die Leishmaniose ist eine zoonotische Infektionskrankheit, die durch Protozoen der Gattung Leishmania verursacht wird. Besonders relevant sind dabei Leishmania infantum, Leishmania chagasi und Leishmania donovani, die zusammengefasst zum Leishmania-donovani-Komplex gehören. Die Übertragung der einzelligen Parasiten auf den Menschen bzw. das Tier erfolgt bei einem Stich weiblicher Sandmücken der Gattungen Phlebotomus (Afrika, Asien, Europa) oder Lutzomyia (Zentral- und Südamerika). Der Hund wird als wichtigstes Erregerreservoir angesehen und durch das zoonotische Potential stellen infizierte Hunde ein großes Problem für die Veterinär- und Humanmedizin dar. Man geht davon aus, dass 50 - 80 % der Hunde in Endemiegebieten mit Leishmanien infiziert sind. Dabei ist eine Leishmanien-Infektion nicht mit einer caninen Leishmaniose gleichzusetzen. Weniger als 10 % der infizierten Tiere zeigen einen klinischen Verlauf. Dabei werden gewisse Hunderassen sowie das Alter mit einer Prädisposition für die Ausbildung einer Leishmaniose assoziiert. Zudem spielt die Immunantwort des Patienten eine große Rolle für die Ausprägung der Erkrankung.
Eine Leishmanien-Infektion zeichnet sich durch eine lange Inkubationszeit aus, die Monate bis Jahre dauern kann. Die verschiedenen Zymodeme der einzelnen Leishmania-Arten können unterschiedliche klinische Manifestationen verursachen. Beim Hund ist eine Unterscheidung zwischen viszeraler und kutaner Leishmaniose meist nicht möglich, da die viszerale Form häufig von Hautveränderungen begleitet wird. Zu den mannigfaltigen Symptomen gehören unter anderem Fieber, Gewichtsverlust, Anorexie, diverse Hautveränderungen (z.B. Dermatitis, Hyperkeratosen, Ballenfissuren), Augenveränderungen (z.B. Uveitis, Keratokonjunktivitis) sowie diverse Organleiden (z.B. Glomerulonephritis, Hepato- und Splenomegalie), Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates (z.B. durch Polyarthritis) und Veränderungen von Laborwerten (z.B. Hyperglobulinämie, Hypoalbuminämie, Proteinurie). Bei einer klinischen Leishmaniose kann das betroffene Tier mittels Chemotherapie behandelt werden, um eine Besserung oder das Abklingen der Symptome zu erreichen. Die Therapie führt jedoch nicht zu einer vollständigen Eliminierung der Parasiten, sodass Rezidive auftreten können. Die Möglichkeit der Impfung ist gegeben.
Die Diagnose einer Leishmanien-Infektion erfolgt in der Regel über serologische Tests (IIFT oder ELISA), bei denen Leishmania-spezifische IgG-Antikörper nachgewiesen werden. Dabei gehen hohe Antikörpertiter mit einer klinischen Leishmaniose einher oder deuten bei infizierten, aber subklinisch erkrankten Patienten einen möglichen Ausbruch einer caninen Leishmaniose an. Ein Erregernachweis mittels PCR kann eine Leishmanien- Infektion nachweisen, erlaubt jedoch kaum Rückschlüsse auf eine klinische Manifestation. Somit ist der serologische Nachweis für die Diagnose einer caninen Leishmaniose das Mittel der Wahl.
Methode | Substrat | Stellenwert | Bestell-Nummer |
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ELISA | Spezifisches, gereinigtes Antigen des Leishmania donovani-Komplexes | IgG-ELISA; hohe Sensitivität bei Infektionen mit Leishmanien des L. donovani-Komplex; hohe Spezifität durch Verwendung eines Leishmanien-spezifischen rekombinanten Antigens | EI 2232-9601 GC |