Anaplasma (A.) phagocytophilum ist der Erreger der Anaplasmose, einer durch Zecken der Gattung Ixodes übertragenen bakteriellen Erkrankung. A. phagocytophilum ist ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium, das in erster Linie die neutrophilen Granulozyten, in seltenen Fällen aber auch eosinophile Granulozyten befällt. Die Anaplasmose ist weltweit verbreitet, wobei die Prävalenz vom Verbreitungsgebiet der übertragenden Vektoren abhängig ist.
Borrelien sind die Erreger der Lyme-Borreliose, einer durch Zecken der Gattung Ixodes übertragenen bakteriellen Erkrankung. Die gramnegativen Bakterien werden zusammenfassend als Borrelia burgdorferi sensu lato bezeichnet. Innerhalb dieser Gruppe sind die für Pferde pathogenen Genospezies Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii und Borrelia afzelii. Während in den USA nur B. burgdorferi sensu stricto eine Rolle spielt, gehören über 80 % der in europäischen Zecken gefundenen Borrelien den pathogenen Genospezies B. garinii oder B. afzelii an.
Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein behülltes Einzel-Strang-RNA-Virus, das zur Familie der Flaviviridae zählt. Das WNV wird durch eine Vielzahl von Stechmücken übertragen und ließ sich bereits in mehr als 40 Mückenspezies und mehreren Zeckenarten nachweisen. Das Vertebraten-Reservoir stellen Vögel dar. Auch Säugetiere können als Zufallswirte durch den Stich einer infizierten Stechmücke infiziert werden.
Das Verbreitungsgebiet von Zecken dehnt sich aufgrund der fortschreitenden Erderwärmung aus, wodurch zeckenübertragbare Erkrankungen wie Anaplasmose, Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auch bei Pferden immer häufiger auftreten.