Das Query-Fieber (Q-Fieber) ist eine zoonotische Erkrankung, die durch gramnegative Bakterien der Gattung Coxiella verursacht wird. Coxiella burnetii, die einzige Spezies des Genus Coxiella, tritt typischerweise als inapparente Infektion bei domestizierten Tieren wie Rindern, Schafen und Ziegen auf und kommt in einer Reihe von Zeckenarten vor. Der Organismus weist eine hohe Widerstandsfähigket auf und überdauert lange in Kot, Urin, Milch und Geweben, sodass sich leicht infektiöse Stäube oder Aerosole bilden können. Erkrankungsfälle beim Menschen treten vermehrt in unmittelbarer Nähe der Tiere oder ihrer Produkte auf, d.h. bei Berufsgruppen wie beispielsweise Landwirten, Tierärzten, Schäfern oder Schlachthofpersonal. Die Übertragung erfolgt im Allgemeinen durch Inhalation infektiöser Aerosole oder Stäube oder sogar durch Aufnahme von Rohmilch, die mit den Bakterien kontaminiert ist. C. burnetii ist hoch ansteckend und wird als potenzieller Biowaffenerreger angesehen und ist daher laut WHO der Risikogruppe III zuzuordnen.
Nicht tragende Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen zeigen im Falle einer Coxiellose meist einen asymptomatischen Krankheitsverlauf, infizierte Tiere scheiden den Erreger jedoch über Sekrete und Exkrete aus. Besonders hohe Konzentrationen lassen sich im Fruchtwasser und in Nachgeburten nachweisen. Bei tragenden Tieren kommt es häufig zu Frühgeburten oder Aborten. Da besonders während des Geburtsvorgangs große Mengen an Coxiellen in die Umwelt gelangen, besteht hier ein hohes Zoonoserisiko.
Die Diganose der C.-burnetii-Infektion beruht auf dem Erregernachweis und der Serologie. In der Regel geben Aborte Anlass zur Untersuchung auf C. burnetii. Da Coxiella-spezifische Antikörper weit verbreitet sind, ist bei einem serologischen Nachweis ein Vergleich der gebildeten Antikörper gegen Phase-1- und Phase-2-Antigene empfehlenswert. Bei einer akuten Infektion werden typischerweise Antikörper gegen Phase-2-Antigene nachgewiesen, bei chronischem Q-Fieber sind Antikörper gegen Phase-1- und Phase-2-Antigene nachweisbar. Neue Untersuchungen zeigen, dass mit phasenspezifischen ELISA eine höhere Sensitivität beim Nachweis von Antikörpern gegen C. burnetii bei Schafen erzielt werden kann als unter Verwendung von gemischten Phase-1- und Phase-2-Antigenen. Mit der phasenspezifischen Serologie erhält man zudem einen genaueren Einblick in die Immunantwort der Schafe nach einer Impfung gegen den Erreger.
Methode | Substrat | Stellenwert | Bestell-Nummer |
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ELISA* | Gereinigte Antigene von Coxiella-burnetii-Bakterien der Phase 1 | IgG-ELISA; quantitativer ELISA zum Nachweis von Anti-Coxiella-burnetii- Antikörpern der Phase 1 bei Wiederkäuern (Rind, Schaf, Ziege) | EI 217a-9601-1 GR |
ELISA* | Gereinigte Antigene von Coxiella-burnetii-Bakterien der Phase 2 | IgG-ELISA; quantitativer ELISA zum Nachweis von Anti-Coxiella-burnetii- Antikörpern der Phase 2 bei Wiederkäuern (Rind, Schaf, Ziege) | EI 217a-9601-2 GR |
* Bislang keine FLI-Zulassung für den Verkauf in Deutschland.
Die Diagnose einer akuten oder chronischen Q-Fieber-Erkrankung wird durch den Vergleich von IgG-Antikörper-Titern gegen Phase-1- und Phase-2-Antigene festgestellt. Die Testergebnisse sollten nicht einzeln ausgewertet werden. Des Weiteren sind Informationen zu Alter und Impfstatus der Tiere hilfreich für die Interpretation der Ergebnisse.